Salz – Element des Lebens

Salz hat eine lange und traditionsreiche Geschichte in der Menschheit. Früher war Salz ein wertvolles Gut, das in Europa und auch in anderen Regionen der Welt teuer gehandelt wurde. Salz wurde aber auch als Zahlungsmittel verwendet, so wurden zum Beispiel die römischen Legionäre mit Salz für ihren Dienst bezahlt. Abgeleitet vom lateinischen salarium erklärt sich so das englische salary (Lohn).

Wie wird Salz gewonnen?

Salz kann auf unterschiedliche Art gewonnen werden. Durch das Verdunsten von Meerwasser bleibt das kostbare Gut zurück und kann so für das Verfeinern oder das Haltbarmachen von Speisen verwendet werden. Vor allem in unseren europäischen Alpen kann das Salz aus den Solequellen oder aus Salzbergwerken gewonnen werden. Das salzhaltige Wasser aus den Solequellen wurde in Tonkrügen so lange erhitzt, bis das gesamte Wasser verdunstete. Übrig blieb eine handvoll Salz. Wie mühsam der Abbau von Salz in der früheren Zeit war, belegen die Erzählungen rund um das älteste Salzbergwerk der Welt in Hallstadt (Österreich). Dort wurde mit Spitzhacken aus Bronze das Salzgestein mühsam aus dem Berg geschlagen. Bis zu einem Meter Vortrieb pro Monat schaffte ein geübter und kräftiger Bergmann hierfür. Die Schachtanlagen waren dabei bis zu 300 Meter tief in den Berg eingeschlagen.

Salz ist das Elixier des Lebens

Natriumchlorid, so die bekannte chemische Bezeichnung für Salz, ist für den Menschen lebenswichtig und essenziell. Salz reguliert unseren Elektrolyt- und Wasserhaushalt sowie die Flüssigkeits- und Nährstoffbalance in unseren Zellen. Es steuert die Aktivität und die Reizübertragung von Muskeln und Nerven. Salz spielt auch eine wichtige Rolle beim Knochenaufbau und bei der Verdauung. Überwacht und geregelt wird der Salz- und Wasserhaushalt des Körpers durch Hormone und Enzyme, das sogenannte Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS). Dieses System bildet zugleich einen der wichtigsten Regulatoren für den Blutdruck.

Kaum ein Bereich in der Medizinforschung wird so kontrovers diskutiert wie der Einfluss des Salzkonsums auf den Blutdruck. Bei über 250 vorliegenden Studien wird diese Kontroverse deutlich. Etwa 54% der Studien stützen zwar die These, dass Salz den Blutdruck erhöht, jedoch wiesen 33% der Studien diesen Sachverhalt wiederum zurück. 13% der Studien kamen zu keinem schlüssigen Ergebnis.

Weniger ist mehr

Ein entscheidender Faktor für den Einfluss des Salzes auf unsere Gesundheit scheint die Art und Weise zu sein, wie wir das Salz zu uns nehmen. Derzeit nehmen wir durchschnittlich ca. 10g Salz täglich zu uns. Gesundheitsexperten sind sich darüber im Klaren, dass diese Menge zu viel für den menschlichen Organismus ist. Dabei nehmen wir die meiste Menge an Salz über industriell gefertigte Lebensmittel zu uns. Salz, Fett und Zucker sind die vermeintlichen Geschmacksträger dieser Industrie-Lebensmittel. Wer regelmäßig gesund kocht und dabei qualitativ hochwertiges Salz verwendet, braucht sich um seinen Salzkonsum wesentlich weniger Sorgen zu machen. Auch hier gilt das oft zitierte „weniger, ist mehr!“. Bei qualitativ hochwertigen Salzen die sehr aromatisch im Geschmack sind, genügt oft schon eine kleine Prise um die Speise wunderbar zu verfeinern.

Variationen und Erscheinungsformen

Die Auswahl an Salzen aus aller Welt ist in den vergangen Jahren im Fachhandel stets gewachsen. War das feine, milde, leicht süßliche Fleur de Sel früher eine Besonderheit, gehört es heute meist zum Standard in den deutschen Küchen. Dabei ist die Gewinnung des Fleur de Sel sehr arbeitsintensiv. Nur an heißen sonnigen und vor allem windstillen Tagen bildet sich an der Wasseroberfläche eine dünne Salzschicht, die in Handarbeit und einer Holzschaufel abgeschöpft wird. Daneben gibt eine Vielzahl von besonderen Salzen, wie das Bergkern Alpen-Ursalz, das Hawaiisalz oder ganz besondere Salzformen wie die Pyramidenflocken.

Das Bergkern Alpen-Ursalz zeichnet sich durch ein wunderbares intensives Farbspiel der Kristalle aus. Das unberührte und sehr aromatische Salz kommt aus den Tiefen der Alpen und ist sehr mineralstoffreich. Das Hawaiisalz ist eine Kombination aus klassischen Meersalz versetzt mit Aktivkohle, Kurkuma und Taropulver (Pulver aus den Wurzeln des Aronstabgewächses; reich an Kohlehydraten und Proteinen). Seine ungewöhnlich schwarz glänzende Farbe macht dieses Salz zu etwas Besonderem. Die im Salz gebundene Aktivkohle wirkt verdauungsfördernd und antioxidant. Das Salz besitzt ein angenehmes, leicht nussiges Aroma und ist im Vergleich zu normalen Meersalz etwas milder. Besonders für Meeresgerichte, aber auch zu Gebratenen und Gegrilltem eignet sich das Salz. Es passt auch sehr gut zu allen Arten von Gemüse. Durch seine intensiv schwarze Farbe ist es ein besonderer Blickfang und eine raffinierte Nuance in jedem Gericht.

Pyramidensalze zeichnen sich durch eine besondere Struktur aus. Optisch erinnern die Salzkristalle an Schneeflocken. Gewonnen wird dieses exklusive Salz aus natürlichem und mineralreichem Meersalz. Das Pyramidensalz wird als Fingersalz zur Verfeinerung und Vollendung von Gerichten eingesetzt. Durch seine besondere Form wird es natürlich auch gerne zur Dekoration verwendet. Die Dosierung sollte aber sparsam erfolgen, da das Salz etwas salziger als gewöhnliche Speisesalze schmeckt. Dennoch schmeckt das Salz weich mit einer leicht bitteren Note. Diese Form des Salzes ist in verschiedenen Variationen erhältlich. Mit Zitronenöl und Kurkuma bekommt das Salz eine schöne gelbe Farbe und einen leichtes Zitrusaroma. Mit Paprika und Chili versetzt, erhält das Salz eine angenehme milde Schärfe. Das kalt-geräucherte Meersalz ist etwas für Spezialisten. Mit Buchenholz geräuchert erhält die Pyramidenflocke dunkles und rauchiges Aroma, welches sich besonders für kräftige Fleischarten eignet.