Wussten Sie, dass bei Kräuter- und Früchtetees der Teebeutel mit 90% im Vergleich zum losen Tee in Deutschland die Nase vorne hat? Bei Grün- und Schwarztees sind es immerhin noch 40%. Der Vorteil des Teebeutels liegt auf der Hand. Einfach, schnell zubereitet sowie leicht zu portionieren und eine unendliche Auswahl an Teesorten und Geschmacksrichtungen. Dabei hatte der Teebeutel nicht immer den besten Ruf.
Die Geschichte des Teebeutels
Bereits in China zur Zeit der Tang-Dynastie wurde Papier zu quadratischen Taschen genäht, um darin die Teeblätter aufzubewahren. Im Mittelalter wurden Säckchen mit Kräutern befüllt, um diese mit Medizinalwein aufzukochen. Eher durch Zufall entstand dann Anfang des 20. Jahrhunderts die heutige Verwendungsweise des Teebeutels. Der amerikanische Teehändler Thomas Sullivan versendete seine Teeproben in Blechdosen. Um Gewicht zu sparen, suchte er eine Alternative und verpackte die Teeproben in Seidenbeutel. Den Kunden war dabei nicht bewusst, dass es sich hier nur um die Verpackung handelte und gossen den Tee mit der Verpackung auf. Der Teebeutel war geboren. In den 1920er Jahren wurde dann in Deutschland der Teebeutel perfektioniert und moderne Produktionsverfahren entwickelt.
Hohe Qualität
Das Gerücht, dass in Teebeuteln nur minderwertige Qualitäten verarbeitet werden, ist längst überholt. Es hatte seinen Ursprung in den vier Blattgraden, die nur bei Schwarzem Tee verwendet werden: Blatt, Broken, Fannings und Dust. Je nach Herstellungsweise werden die Blattgrade eingeteilt. Die feineren Blattgrade Fannings und Dust werden für die Beuteltees verwendet. Durch die Feinheit dieser Blattgrößen erhöht sich die Oberfläche je Partikel und kann somit mehr Aroma in den Aufguss geben – also ganz im Gegenteil zur bisherigen Meinung eher ein Merkmal für eine hohe Qualität. Teebeutel werden aus der Abacà-Faser, auch bekannt unter Manila- oder Bananenhanf, hergestellt und können vollständig kompostiert werden. Früher wurden die Beutel noch durch eine metallische Klammer gehalten. Mittlerweile werden die Beutel aber durch einen Knoten verschlossen. Auch bei den Beuteln selbst hat sich einiges verändert. In der Zwischenzeit gibt es Doppelkammer- oder auch Pyramidenbeutel, die den Vorteil haben, dass das Wasser den Tee noch besser umschmeicheln kann, umso ein besseres Geschmackserlebnis zu erreichen.
Unser Tipp
Die Frage für Teeliebhaber ist also nicht lose oder Teebeutel – beides hat seine Berechtigung. Und ausschlaggebend für den Geschmack ist immer die Qualität der verwendeten Inhaltsstoffe. Verwenden Sie nach Möglichkeit weiches Wasser, beachten Sie die Ziehzeiten und Wassertemperaturen. Somit steht dem vollen Geschmackserlebnis nichts im Wege.