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Grüner Tee Ratgeber

Der Grüne Tee ist seit über 4500 Jahren in China bekannt und wurde anfangs aus den frisch gepflückten Blättern zubereitet. Buddhistische Mönche brachten dann vor rund 1000 Jahren die ersten Teepflanzen nach Japan, wo er in Klostergärten angebaut wurde. Von dort gelangte er im 17. Jahrhundert nach Europa. Zunächst wurde der Tee grün genossen, erst 200 Jahre später kam schließlich die schwarze Variante in Mode und verdrängte den Grünen Tee für lange Zeit.

Grünteeplantagen benötigen idealerweise Hochlagen zwischen 1000 und 2500 Metern mit tropischem bis subtropischem Klima. Heute wird Grüntee hauptsächlich in allen Provinzen Süd- und Mittelchinas hergestellt, gefolgt von Japan, Taiwan, Vietnam. Seit ca. 150 Jahren gibt es auch in Indien und Sri Lanka Teeanbaugebiete und mittlerweile werden auch Grüntees aus diesen Ländern angeboten.

Unterschied zwischen schwarzem und grünem Tee

Was ist der Unterschied zwischen schwarzem und grünem Tee? Erst einmal ist der Unterschied nicht so groß, denn die beiden Teearten werden aus der gleichen Pflanze (Camellia sinensis) gewonnen. Im Gegensatz zu schwarzem Tee sind die Teeblätter von grünem Tee nicht oxidiert bzw. fermentiert. Nach dem Welken der frisch gepflückten Blätter verhindert ein kurzes Erhitzen, dass die Enzyme in den Zellen den Fermentationsprozess, der auch für die typische dunkle Farbe des schwarzen Tees verantwortlich ist, auslösen. Die chinesische Methode bedient sich dazu gusseiserner Pfannen, die auf etwa 280°C erhitzt werden. In der sogenannten Pfannenfeuerung werden die grünen Teeblätter etwa bis zu 30 Sekun­den dieser Hitze ausgesetzt. Bei der japanischen Methode werden die Enzyme in großen Trommeln mindestens zwei Minuten heißem Dampf ausgesetzt. So bleiben nahezu alle im frischen Blatt enthalte­nen Wirkstoffe erhalten und der gebrühte Tee erhält seine helle, leicht grünliche Farbe.

Die wichtigsten Grüntee-Sorten

Die Länder mit der längsten Grünteetradition sind China und Japan. Japanischer Tee unterscheidet sich von chinesischem hauptsächlich im Geschmack. Während der chinesische meist herb, rauchig und blumig ist, mögen es die Japaner lieber grasig und frisch.

  • Sencha (China, Japan)
    Geschmack: frisch, markant, grasig, vollmundig
    Der „gedämpfte Tee“ ist der am häufigsten getrunkene Tee Japans. Es gibt drei Erntezeiten im Jahr: April/Mai, Juni/Juli, August/September. Grundsätzlich kann man sagen: je früher die Ernte, desto höher die Qualität- aber auch der Koffeinge­halt.
  • Bancha (Japan)
    Geschmack: frisch, herb, grün
    Der „gewöhnliche“ Tee ist der kleine Bruder des Sencha. Er enthält viel Kalzium und hat einen sehr niedrigen Koffeingehalt.
  • Gyokuro (Japan)
    Geschmack: würzig, herzhaft, mit feiner Süße.
    Der „edle Tautropfen“ ist ein Schattentee (wird kurz vor der Ernte mit Matten abgedeckt) und hat deshalb einen hohen Koffeingehalt. Er gilt als der edelste Grüntee Japans.
  • Chun Mee (China)
    Geschmack: kräftig, leicht, rauchig
    Die Blätter der „wertvollen Augenbraue“ sind gebogen - eben wie eine Augenbraue. Er ist besonders wegen seines dezenten Räucheraromas beliebt.
  • Gunpowder (China)
    Geschmack: feinherb, klar, kräftig, leicht bitter
    Das „Schießpulver“ macht seinem Namen sowohl mit der Form seiner zu Kugeln gerollten Blätter als auch mit seinem kräftigen Geschmack alle Ehre. Dieser Tee weist einen höheren Koffeingehalt auf und ist aufgrund seines intensiven Geschmacks ein Tee für erfahrene Grünntee-Liebhaber.
  • Darjeeling (Indien)
    Geschmack: zartbitter, mild, frisch
    Der grüne Darjeeling stammt von den gleichen Teesträuchern wie der schwarze Darjeeling, wird jedoch nicht fermentiert.
  • Lung Ching (China)
    Geschmack: erdig, sanft, würzig, blumig, aromatisch
    Der erlesene „Drachenbrunnentee“ einer der beliebtesten Tees in China, hat seinen Namen von einer Legende, nach welcher der erste Strauch dieser Sorte an einem Brunnen wuchs, in dem ein Drache wohnte. Der Drache ließ es regnen und die Feuchtigkeit liebenden Teepflanzen gediehen.

Zubereitung

Da grüner Tee nicht fermentiert wurde, lösen sich die Inhaltsstoffe leichter aus dem Blatt. Die optimale Aufgusstemperatur für einen grünen Tee sind 80 °C. Lassen Sie deshalb das Wasser nach dem Kochen erst ca. 10 Minuten abkühlen. Bei sehr feinen Grüntees kann man sogar Wasser verwenden, das nur 60 °C heiß ist. Grüner Tee wird etwas sparsamer dosiert als schwarzer Tee. Man benötigt für einen Liter Wasser ungefähr acht Gramm Grüntee. Die Teeblätter sollen im Aufguss möglichst frei schwimmen, um sich voll entfalten zu können. Je nach Geschmack und Teesorte kann man ihn 1 bis 3 Minuten ziehen lassen.

Übrigens: Grüner Tee kann auch mehrfach aufgebrüht werden. Dabei sollten die Blätter in der Zwischenzeit nicht austrocknen. Jeder weitere Aufguss verändert Farbe und Aroma des Tees und bietet spannende Geschmackserlebnisse.